Mit gleich neun «Eidgenossen» wies das erste Kantonalfest im Nordostschweizer Verbandsgebiet eine starke Besetzung auf, wobei die 6'000 Zuschauerinnen und Zuschauer in Egnach vor allem auf den Formstand von Samuel Giger gespannt waren. Der letztjährige Saisondominator bestritt aufgrund einer anfangs Jahr zugezogenen Blessur keines der Vorbereitungsfeste. Gestern startete Giger in der Neuauflage des letztjährigen «Thurgauer»-Schlussgangs gegen den Toggenburger Werner Schlegel mit einer Punkteteilung ins Fest. Nach einem weiteren «Gestellten» gegen Florian Riget fiel Giger bereits nach dem dritten Gang aus der Entscheidung um den Tagessieg.
Orlik fällt mit Rückenbeschwerden aus
Armon Orlik traf zum Auftakt auf Domenic Schneider. Nachdem der Bündner Teamleader die vorherigen zehn Direktbegegnungen gegen den Thurgauer Hünen zu seinen Gunsten entscheiden konnte, endete die Paarung gestern ohne Resultat. Nach einer Maximalnote im zweiten Gang gegen Patrick Schmid musste Orlik das Fest aufgrund von Rückenproblemen vorzeitig beenden.
Von den Favoriten wies so zur Halbzeit nur Damian Ott eine reine Weste auf. Der Toggenburger startete mit einem Erfolg gegen den Appenzeller Martin Roth und bezwang im Anschluss mit Mario Schneider und Roger Rychen weitere namhafte Gegner. Die übriggebliebenen Favoriten wie Domenic Schneider und Schlegel wiesen am Mittag bereits mindestens einen Punkt Rückstand auf den Kilchberg-Sieger auf.
Ott souverän zum Festsieg
Nach der Pause setzte Ott seinen Siegeszug fort und zog mit zwei Maximalnoten ungefährdet in den Schlussgang ein. Dank eines Vorsprungs von 1,25 Punkten stand der 23-Jährige bereits vor der Endausmarchung zumindest als Co-Festsieger fest. Sein Kontrahent Domenic Schneider, der sich den Einzug in den Schlussgang durch einen Sieg gegen Roth sicherte, hätte durch einen Sieg noch aufschliessen können. In der vierten Minute wurde aber auch Schneider vom gestern souverän auftretenden Ott ins Sägemehl gelegt. Nach zwei Bergfestsiegen 2021 triumphierte Ott so erstmals auch an einem Kantonalfest.
Einziger Bündner Kranz für Christian Biäsch
Aus den Reihen der Bündner musste neben Orlik auch der Rothenbrunner Niculin Engi das Fest bereits am Morgen verletzungsbedingt aufgeben – ein schwieriger Start für das Team. Von den verbliebenen acht Teilnehmern lag für ein Quartett vor dem sechsten Gang ein Kranzgewinn noch in Reichweite.
Die Chance nutzen konnte Christian Biäsch. Der Davoser notierte drei Siege aus den ersten vier Gängen, darunter auch gegen den Teilverbandskranzer Reto Kaufmann. Im fünften Gang bezog der 27-Jährige gegen den Toggenburger Marcel Räbsamen seine einzige Niederlage, bevor er sich den zwölften Kranz seiner Karriere durch einen abschliessenden raschen Erfolg gegen Cedric Galli sicherte.
Roman Hochholdinger erzielte drei Siege, im entscheidenden letzten Gang unterlag der Routinier dem Thurgauer Marco Oettli. Chancen auf erstmaliges Eichenlaub eröffneten sich vor dem letzten Gang schliesslich dem Malixer Marc Ursin Niederberger sowie dem Unterlandquarter Janik Korrodi. Gegen höherdotierte Gegner verloren aber beide ihre entscheidende Paarung.