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Grüsch - Fanas - Valzeina
23.04.2023
21.04.2023 08:56 Uhr

Hans Vetsch will es nochmals wissen

Bild: Christian Imhof
Bei den Regierungsratswahlen im vergangenen Jahr sorgte Architekt Hans Vetsch für eine angenehme Abwechslung mit seinen knackigen Visionen und seiner Unabhängigkeit. Trotz seinem späten Einstieg ins Rennen, ergatterte er immerhin 3500 Stimmen, die er nun ummünzen will, denn der 72-Jährige Grüscher plant mit einer eigenen Liste für den Nationalrat in Bern zu kandidieren.


«Viele haben gesagt, dass sie es schade fanden, dass ich damals erst so spät eingestiegen bin», sagt Hans Vetsch. «Sie hätten mich gerne gewählt, aber hatten die Wahlunterlagen schon eingereicht gehabt.» Das Vertrauen der 3500 Personen, die auf ihn gesetzt hatten, bedeute ihm viel und sei auch bei der neuen Kampagne der Wind in seinen Segeln. «Jetzt habe ich etwas angefangen und möchte mich auch weiterhin politisch betätigen und den Parteilosen eine Stimme geben.»

Dem Volk zur Verfügung stellen
Doch einige Dinge will Hans Vetsch dieses Mal anders machen. Das fange schon beim Wort Wahlkampf an. «Ich bin nicht der Typ für politische Spiele und möchte auch nicht gegen jemanden kämpfen. Mein Ziel ist es, mich und meine Ideen dem Volk zur Verfügung zu stellen.» Der Politexot geht seinen Weg konsequent weiter, was angenehm erfrischend ist im Hinblick auf die Flut an Plakaten, die der Region wohl noch bevorstehen. «Öffentliche Veranstaltungen mit Cüplis und auch Inserate, Plakate und das ganze Drumherum möchte ich dieses Mal wirklich auslassen. Die Ideen zur Veränderung sollen im Vordergrund stehen und nicht das Balzen um Sympathien.»

Die Stärken Graubündens forcieren
Visionen und Ideen, die in Bern zu einer Veränderung führen könnten, hat Hans Vetsch einige. «Ich finde das Hauptinteresse von Graubünden in Bern sollten Infrastrukturprojekte sein. Die Einbindung des öffentlichen Verkehr in Richtung Zürich, aber auch nach Italien sollte hohe Priorität geniessen. Auch würde ich dafür sorgen, dass das Rheintal nicht so abgehängt ist und wir Bündner eine direktere Autobahnverbindung nach Österreich und Deutschland erhalten.» Wichtig ist es laut Vetsch, dass sich der Kanton Graubünden wieder auf die eigenen Stärken fokussiert. «Es kann doch nicht sein, dass wir immer bei den Ausgleichszahlungen und Subventionen ganz oben auf der Liste sind. Viel wichtiger erachte ich, dass wir nicht nur zeigen, wie viel Potenzial wir hier bei uns haben, sondern es auch nutzen und fördern.»

Zwei fehlen noch

Um seine Visionen wirklich umsetzten zu können, fehlen Hans Vetsch aber noch zwei Komplizen, die auch auf der Liste platziert werden wollen. «Ich denke, wenn ich jetzt mit dem an die Öffentlichkeit gehe, können sich Interessierte bei mir melden und es kommt Bewegung in die Geschichte.» Ebenfalls wichtig werden könnte für Hans Vetsch eine etwaige Verbindung mit einer Parteiliste. Der Mann, der sein Büro direkt neben der Gemeindeverwaltung in Grüsch betreibt, ist schon mal gespannt, welche Partei sich zuerst bei ihm melden wird. Vetsch hofft, dass er durch seine Kandidatur eventuell sogar ein bisschen die politische Agenda mitbeeinflussen kann, doch der Hauptmotivator bleiben die Menschen, die sich nicht von irgendwelchen politischen Parolen und Parteiprogrammen blenden lassen. «Ich will einfach, dass die Menschen in Graubünden eine Auswahl haben und bin sicher, dass dies einige sehr begrüssen werden.»

Christian Imhof