Aus meiner beruflichen und vor allem auch zivildienstlichen Erfahrung in Führungspositionen war mir dieses klar strukturierte Auftreten nicht unbekannt und dennoch entwickelte sich dieses Gespräch als offene und lockere Begegnung.
Ueli Thöny – wie er leibt und lebt
Ueli Thöny ist – mit Unterbrüchen schon seit bald 40 Jahren im Gemeindevorstand in Schiers aktiv und bereits von 1988 bis 1993 bekleidete er die Funktion als Gemeindepräsident. Als diplomierter Landwirt war er zunächst als Chauffeur unterwegs, aber bald auch schon bei der Landi als Ladenleiter und er bildete sich früh zum Detailhandelsökonomen weiter. Er suchte auch immer wieder abwechslungs-reiche und herausfordernde Aufgaben, sei es im Beruf oder nun auch eben in der Gemeindepolitik und ich erlebe ihn auch als Macher. Er hat sich beruflich auch in einem Rhythmus von etwa 7 Jahren immer wieder verändert um, wie er selbst sagt, nicht in einen Alltagstrott zu verfallen. So lebt er selbst auch getreu dem Motto «nur wer sich bewegt, bewegt» welches ich, nicht überraschend, in den Legislaturzielen 2023 – 2026 der Gemeinde Schiers erwähnt finde.
Führung in der Gemeinde Schiers
Aus dem Gespräch und den überreichten Dokumenten entnehme ich, dass es Ueli Thöny ein wichtiges Anliegen ist die Gemeinde zu entwickeln und weiterzubringen – und dazu brauche es aktives Engagement. Er hält wenig von defensivem, abwartendem Verhalten, da auf diese Art und Weise nichts geschehe. So nimmt er halt in Kauf auch einmal anzuecken oder eine Niederlage einzustecken. Aber auch daraus zieht er seine Schlüsse und verfällt nicht in Wehklagen, denn ein Nichtgewinnen weise immer auch wieder den Weg, wo es durchgehen könne. Und so bleibt mir ein weiterer Leitspruch aus seinem kleinen persönlichen Führungshandbuch in Erinnerung: «Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.» Ein weiteres, prägendes Element in der Führungstätigkeit im Gemeindevorstand sind die bereits erwähnten Legislaturziele und daraus entnehme ich einige Kernaussagen: «Schiers ist eine Zentrumsgemeinde, ein fortschrittlicher Bildungsstandort, ein regionaler Gesundheitsstandort und ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort. Wir pflegen untereinander ein offenes, transparentes, unbürokratisches Verhältnis; wir tragen zu unserer wunderschönen Ortschaft Sorge; wir respektieren einander». Das tönt ja alles sehr schön, aber wie sieht dies in der Praxis aus? Eine Beurteilung über die Umsetzung der ob-genannten Grundsätze wird in der Betrachtung der Projekte und Aktivitäten in der Gemeinde Schiers für die nahe Zukunft möglich. Und hier mangelt es wahrlich nicht an Aufgaben. Erwähnt seien an dieser Stelle nur einige Beispiele: die Umzonung im Bahnhofsbereich im Zusammenhang mit dem Neubau des Bahnhofgebäudes und der Gestaltung der Bushaltestelle; der Gewerbepark unterhalb des Bahnhofs mit einem Leistungssportzentrum für die Unihockeyaner; die Revision des Baugesetzes und nicht zuletzt auch ein geplanter Zivilschutzeinsatz aus den Gemeinden Horgen und Wädenswil, bei welchem integriert zugleich eine Stabsübung für die Gemeinde Schiers vorbereitet werden soll. Für Ueli ist aber eines auch ganz wichtig: ohne das vielfältige Vereinsleben innerhalb der Gemeinde, mit ungezählten Leuten, welche innerhalb dieser Gruppierungen immer wieder selbstlose und freiwillige Arbeit ganz im Stillen leisten, welche für ihre Arbeit keinen offiziellen Auftrag benötigen, wäre Schiers nicht so le-benswert wie es sich heute darstellt! Und für all dies macht sich Ueli Thöny stark, steht vorne dran und scheut sich nicht auch einmal eins auf «den Deckel» zu bekommen. Und so schliesst dann ein weiterer Leitsatz dieses äusserst interessante Gespräch ab: Wissen x Wollen x Können x Dürfen = Leis-tung; und wenn einer dieser Faktoren fehlt, dann...