«Wenn es den Nachbargemeinden gut geht, geht es auch Landquart gut», sagt Sepp Föhn völlig unverbittert auf die Frage hin, ob er es nicht schade finde, dass das Industriegebiet Tardis mit grossen wirtschaftlichen Playern wie der Integra nicht auf dem Boden seiner Gemeinde angesiedelt ist.
Es muss allen wohl sein
Allgemein spürt man im Gespräch mit Föhn, dass er die politische Arbeit mit Freude ausübt und im Gegensatz zu vielen anderen Politikern stets mit offenen Karten spielt. «Ich arbeite 95 Prozent für die Gemeinde Landquart. Jegliche Einkommen, die ich als Grossrat oder durch andere politische Mandate verdiene, fliessen direkt in die Kasse der Gemeinde. So kann ich immer alles belegen.» Ein wichtiges Anliegen ist Sepp Föhn die Raumplanung in seiner Gemeinde. Seit 2017 arbeiten der Gemeindevorstand und er intensiv daran. «Wie vom Raumplanungsgesetz gefordert, streben wir eine Verdichtung an. Es soll aber eine qualitative Entwicklung im Vordergrund stehen und die Bewohner sollen sich später wohl fühlen. Wir müssen nicht das Maximum rausholen, sondern wollen für unsere Investoren längerfristig Erfolg beim Verkauf oder bei Vermietungen.» Ende 2024 sollte das Projekt der Ortsplanung realisiert sein. «Es ist uns dabei auch wichtig, dass es noch grüne Zonen zwischen Igis und Landquart, sowie um den Dorfkern Igis herum hat. Das Wohnen und das Arbeiten sollte aufeinander abgestimmt sein und sich, zumindest raumplanerisch nicht in die Quere kommen. Es sollte der Bevölkerung und den Geschäften langfristig wohl sein.»
Viel getan, viel zu tun
Im 2022 ist einiges entstanden in Landquart. Die Sanierung der Bahnhofsstrasse, der Pumptrack oder auch die komplett neue Leichtathletikanlage. Dass sie als Gemeinde solche Projekte anreissen und auch durchziehen können, ist laut Föhn überhaupt nicht selbstverständlich. «Wir schätzen das uns entgegen gebrachte Vertrauen der Bevölkerung sehr, weil es wirklich nicht selbstverständlich ist.» Neben der Unterstützung der Bevölkerung verfolgt der Gemeindevorstand und er eine spannende und effiziente Strategie. «Wir besprechen Dinge immer im Gremium, ob es Sinn macht oder nicht. Wenn wir es als vernünftig ansehen, packen wir es an. Wenn wir aber etwas als nicht sinnvoll erachten, lassen wir es bleiben. So sparen wir uns nicht nur die oft horrenden Planungskosten, sondern auch viel Energie.» Bald viel anzupacken gibt es sicher bei den Schulanlagen, wie Sepp Föhn erklärt. «Bei den Primarschulen Igis und Landquart haben wir ab 2025 zu wenig Schulräume. Für die Primarschule Landquart lassen wir im 2023 eine Machbarkeitsstudie anfertigen.» Zudem werde das Personalgesetz der Gemeinde an das des Kantons angeglichen sowie das Baugesetz bis Ende 2024 überarbeitet. Die Raumplanung stehe weiterhin im Raum und die Entwicklung des Agglomerationsprogramm 4. Generation Chur werde stark vorangetrieben. «Das Projekt, welches sich mit der Siedlung, der Landschaft und dem Verkehr beschäftigt, wird jetzt vorbereitet und zwischen 2024 und 2028 umgesetzt. In der rund 300-seitigen Dokumentation sieht man, wie das Churer Rheintal in Zukunft aussieht. 130 Millionen Franken werden insgesamt in das Projekt investiert und Landquart als Knotenpunkt wird vor allem im Bereich Verkehr Vieles optimieren.» Auch wenn Sepp Föhn 2024 nicht nochmals zur Wahl des Gemeindepräsidenten antreten wird, merkt man bei diesem Projekt oder auch bei der Rheinaufweitung, dass der Politiker seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger ein solides Fundament zu erschaffen versucht. Auf diesem können laut ihm dann neue Ideen entstehen. Zudem sind viele der Projekte so angelegt, dass sie nicht nur der Gemeinde Landquart, sondern auch den umliegenden Ortschaften einen Nutzen bringen. Somit schliesst sich der Kreis beim Präsidenten mit Innerschweizer Wurzeln, denn so lange es den Nachbarn gut geht, geht es schliesslich auch Landquart gut.