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Malans
01.01.2023

«Wir wollen einen nachhaltigen Mehrwert schaffen anstatt nur zu verwalten»

Bild: Christian Imhof
In Malans wird aktuell fleissig gebaut. So kommt es, dass Christoph Caprez statt im Rathaus, in einem Containerbau die Gemeinde präsidiert. Neben dem sanierten Rathaus und dem neu gestalteten Dorfplatz, welcher am 13. Mai mit einem Tag der offenen Tür eröffnet werden soll, ist auch sonst eine Aufbruchstimmung vernehmbar in Malans.

«2021 sind von fünf Gemeinderäten vier neue in den Gemeindevorstand gewählt worden », sagt Christoph Caprez. So hat sich der «neue» Gemeindevorstand mit der Ausrichtung der Gemeinde auseinandergesetzt und ein neues Leitbild erstellt, worin die Kernthemen und die Schwerpunkte festgehalten sind. Man merkt es bei Caprez sofort: Der 55-Jährige ist kein Parteipolitiker, der die Interessen anderer durchsetzt. «Auch wenn ich immer wieder gefragt werde, ob ich mich doch nicht aufstellen lassen möchte, habe ich bis heute immer abgelehnt. Ich komme aus dem Unternehmerbereich und sehe auch die Gemeinde vor allem als Dienstleisterin. Bei allen Dingen, die wir machen, zieht sich folgendes Credo durch: Wir wollen einen nachhaltigen Mehrwert und Nutzen für die Bevölkerung schaffen anstatt nur zu verwalten.» Er selber sieht die Aufgabe als Gemeindepräsident als Herzensangelegenheit.

Malans übernimmt Verantwortung
Eine etwas spezielle Rolle hat Malans schon im Vergleich zu den anderen Gemeinden der Bündner Herrschaft. Während Fläsch und Jenins sich in Sachen Schulwesen an Maienfeld angliedern, will Malans explizit, dass die Schule im Dorf bleibt. «Zwischen den Gemeinden befindet sich ein Pass und vielleicht ist es deswegen, dass wir uns eher Richtung Landquart orientieren.» Auf dem Leitbild der Gemeinde steht es gross: «Wir übernehmen Verantwortung». Darin enthalten sind die Punkte «Identität und Gemeinschaft», «Entwicklung und Raumplanung», «Mensch, Kultur und Freizeit», «Bildung», «Umwelt, Energie und Verkehr», «Wirtschaft» sowie «Behörden und Finanzen», die die Gemeinde verbessern möchte. «Wichtiger als ein grosses Wachstum ist, wie die Bevölkerung denn letztendlich aussieht. Wir wollen eine gute Durchmischung und einen ressourcenschonenden Umgang mit den Begebenheiten.»

Zurück zur Normalität
Es herrsche eine sehr positive Grundstimmung in Malans. «Da wir eine Kultur der offenen Tür leben, sind wir nah am Puls der Bevölkerung», sagt Caprez. Doch alles Positive, was in Malans inzwischen gut laufe, sei nicht allein der Verdienst der Behörde. «Nach den beiden Pandemiejahren haben die Vereine und die Dorfgemeinschaft gemeinsam daran gearbeitet, dass wir inzwischen fast wieder Normalität haben, was man den vielen fleissigen Helferlein im Hintergrund hoch anrechnen darf. Auch 30 Flüchtige aus der Ukraine fanden in Malans ihr neues Zuhause, was ebenfalls alles von Privaten organisiert wurde. In Malans schauen, die Leute aufeinander, was mich schon stolz macht als Gemeindepräsident.»

Weiter geht’s
Nebst dem Rathaus und dem Rathausstall wird in Malans aktuell auch der Dorfplatz saniert, damit dort wieder als Dorfgemeinschaft an einem der legendären «Fritigstreffs» gefeiert werden könne. «Zudem wird das Escherhaus saniert und eine zentrale Pelletheizung unter dem Schulhausplatz mit einem kleinen Fernwärmeverbund installiert. All das wird dann am 13. Mai präsentiert.» Ausserdem sei noch die Raumplanung, welche uns in den nächsten Jahren beschäftigen wird. Da möchte die Gemeinde ihren Beitrag leisten um differenzierten Wohnraum entstehen lassen.» Die Nachfrage im Gewerbebereich beim Karlihof ist auch vorhanden. So ist man in verschiedenen Gesprächen mit bestehenden Gewerbebetreiber, aber auch mit potenziellen neuen interessierten Unternehmungen, die nach Malans kommen wollen. Mit der Raumplanung im Gewerbegebiet möchte die Gemeinde den Unternehmen ermöglichen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und somit dafür zu sorgen, dass Malans in den kommenden Jahren nicht nur sonnig, sondern auch als Standort für das Gewerbe attraktiv bleiben wird..

Christian Imhof