«Es sind im Schnitt immer 20 bis 25 Kinder inklusive Kindergarten, die aus St. Antönien kommen. Da sie hier in Luzein in die Schule gehen, hat neben den Kosteneinsparungen zwei weitere positive Aspekte: Die Kinder haben hier mehr ‘Gspännli’ und zudem wird das Bergsteigerdorf immer besser erschlossen. Es ist heute wirklich so, dass wir die Kinder direkt vor dem Haus mit Bussen abholen können, was doch herrlich ist.»
Nachhaltigkeit wird gelebt
Im vergangenen Jahr sei allgemein viel Geld in den Ausbau des Busnetzes auf Gemeindegebiet geflossen. Inzwischen fahren Busse im Stundentakt bis hinten nach Partnun, dass es eher wenig Sinn ergebe, zukünftig mit dem Auto alle Strecken zurückzulegen. «Wir wollen, dass mehr Leute auf den ÖV umsteigen. Das ist wirklich ein wichtiges Ziel, das wir verfolgen. Aus diesem Grund investieren wir auch lieber in den öffentlichen Verkehr, anstatt noch weitere Parkplätze zu bauen.» Ein ebenfalls nachhaltiges Projekt bahnt sich beim alten Schulhaus in St. Antönien an. «In naher Zukunft wollen dort das Dach beim Umbau mit einer Photovoltaikanlage bestücken. Zudem hoffe ich, dass wir die Öl-Heizung rausnehmen können und eine bessere Lösung finden. Auch auf dem Werkhof wird es einen grossen Ausbau mit Solaranlagen geben. Grün handeln, hat für mich eben nicht unbedingt mit Parteipolitik zu tun. Es ist jetzt einfach wichtig, dass wir alle am gleichen Strang ziehen.»
Die Kapo hilft mit
Im Rückblick ist Christian Kasper neben dem massivem Ausbau des Busnetzes vor allem stolz auf das Erstellen der Versorgungssicherheit beim Thema Wasser. «Es gab im Gebiet Partnun oder Buchen noch Orte an denen die Wasserversorgung oder auch das Abwasser noch nicht geregelt waren. In einem heissen Sommer versiegen dann oft die Quellen und die Personen, die dort wohnen, sitzen auf dem Trockenen. Dieses Problem haben wir im vergehenden Jahr behoben.» Ebenfalls kein Thema mehr sind Arbeiten wie Parkbussen verteilen oder die Einwohner zu mahnen, dass sie an einem Sonn- oder Feiertag nicht draussen arbeiten dürfen. Diese Ämtli übergibt die Gemeinde Luzein analog zu Grüsch an die Kantonspolizei Graubünden. «Das neue Polizeigesetz wurde von den beiden Gemeinden angenommen und hat seit Anfang Dezember Gültigkeit.» Darum koste es inzwischen auch, wenn man in der Gemeinde parkiere. Dia Kapo errichte auch nicht einen Posten in Pany. Der Vorteil sei, dass sie als Gemeinde flexibel bleiben, wenn es um die Einsätze gehe. «Ich finde, es ein gelungenes System, da wir, wenn wirklich viel läuft, direkt Unterstützung von ihnen anfordern können. Wenn schlechtes Wetter ist, muss natürlich niemand Parkplätze kontrollieren, da sie dann auch nicht belegt sind.»
Viel zu tun
Auch wenn die Kantonspolizei Luzein in gewissen Belangen unter die Arme greift, die Arbeit geht dem Grossrat so schnell nicht aus. «Im neuen Jahr wollen wir die Brücke an der Gafierstrasse sanieren. Die sollte nachher ein Gewicht von 32 Tonnen, anstatt wie bisher 13 Tonnen aushalten. Auch bei der Lawinenverbauung am Chünihorn wird der Beton durch Stahlwerke ersetzt.» Eines der grössten Projekte ist aber sicherlich die Raumplanung, wie Christian Kasper sagt. «Leider haben wir fast kein Bauland mehr und die Preise für Immobilien und über das gesamte Gemeindegebiet sind wir gesetzesmässig eingeschränkt.» Wie die goldene Formel für dieses Problem lautet, wird sich erst noch zeigen. Die besseren Chancen auf eine schnelle Lösung habe 2023 dann wohl die Eishalle Grüsch, welche in diesem Jahr für sehr viel Diskussionsstoff sorgte. «Der Nachwuchs liegt mir als HCPH-Ehrenpräsident schon ziemlich am Herzen. Marcel Conzett und ich erarbeiten momentan eine Lösung, welche die längerfristige Zukunft des Clubs garantieren wird.»