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Klosters - Saas i.P. - Serneus
31.12.2022
29.12.2022 11:00 Uhr

«Die Jugend hat wieder einen Bezug zur Geschichte»

Bild: Christian Imhof
In diesem Jahr war kaum eine Gemeinde so häufig in den Medien wie Klosters. Dies aus guten Grund, denn die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft im Hinterprättigau jährte sich 2022 zum 800. Mal. Regelmässig an den Rednerpult gebeten wurde dabei auch Gemeindepräsident Hansueli Roth, der mit Freude auf das aussergewöhnliche Jahr zurückblickt.

Angespannt sei er schon gewesen, ob dann alles beim Jubiläum so klappe, wie Klosters es geplant habe, sagt Hansueli Roth. «Anfang 2022 war ja Covid19 noch das grosse Thema und auch das Wetter war bei vielen Anlässen erfolgsentscheidend. Diese nicht steuerbaren Punkte bereitete uns Sorgen.» Doch wie sich jetzt im Nachhinein zeige, sei alles gut aufgegangen. «Wir hatten beim Grossteil der Veranstaltungen grosses Glück mit dem Wetter und auch von Corona haben wir, im nachweisbaren Bereich nie was gehört.»

Walsertum hat gelebt
Klosters hat im vergehenden Jahr gerufen und die Menschen sind in Scharen gekommen, was Roth immer noch ins Staunen versetzt. «Bei jedem Anlass wurde das Ziel erreicht, ja sogar noch übertroffen. Ich erinnere mich sehr gerne zurück an alle Anlässe wie das Winterläbä, den Gründungsakt oder auch an das Fest zum 10-Gerichtebund und so weiter. Das war einmalig, wie die Zusammenarbeit auch mit anderen Gemeinden funktioniert hat. Man hat wirklich gespürt, wie das Walsertum richtig gelebt hat.» Es habe laut Roth immer hohe politische Besuche gegeben und mit dem Sunnibergclimbing, der Schröders Schmitte, der Sanierung des Mönchalpweges und dem Rundwanderweg sowie weiterem seien nachhaltige Projekte entstanden, die auch weit nach dem Jubiläum Bestand haben. Doch viel wichtiger sei etwas anderes für den Gemeindepräsident, nämlich die Anerkennung, die Klosters dank den vielen Festen erlangt habe. Allen Beteiligten gebühre ein grosses Dankeschön für die ausserordentliche Leistung.

Klosters ist ruhig geworden
Im Vorfeld des Jubiläums, seien sie oft im Dorf angegangen worden. «Ich weiss noch, wie die Skeptiker sagten, dass dies sicher nichts werde und Klosters niemals so viele Helfer in den Vereinen mobilisieren könne. Klosters wurde auch von aussen vor dem Jubiläum als wenig vereintes Völklein wahrgenommen, das nicht dafür bekannt war, ein gemeinsames Ziel zu finden.» Doch die kritischen Stimmen wurden im Verlauf des Jahres immer leiser. «Jede Veranstaltung hatte Publikum. Es ist Klosters gelungen, eine riesige Schar an Helfer zu mobilisieren und am schönsten von allem finde ich, dass wir wieder mal alle zueinander gefunden haben.» Seit diesem Jubeljahr sei es nicht nur auf der Strasse sondern beispielsweise auch im Gemeinderat ruhiger geworden, was Roth sehr begrüsse. «Es war an den Veranstaltungen immer ein Heimatgefühl da, welches uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt. Ich denke aber, dass dies schon klappen wird, denn dank dem Jubiläum haben auch die Jungen wieder einen Bezug zur eigenen Geschichte.»

Viel zu tun im 23
Wir wollen den Schwung ins neue Jahr mitnehmen. Der Gemeindevorstand will sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, weshalb er sich mit grossem Elan, zusammen mit dem Gemeinderat, den eingeleiteten Projekten widmen werde. «Neben der Zukunft des Kulturschuppens, die wir aktuell behandeln, ist die Zentrumsplanung ganz oben auf unserer Pendenzenliste. Es wird ein Parkhaus und Alterswohnungen geben, das Bahnhofsareal wird aufgewertet und auch die Strukturverbesserung von Saas und Klosters werden nächstes Jahr vorangetrieben. Ein besonderes Anliegen stellt für uns das Wohnen für Einheimische dar. Damit wird es etwa 30 bis 50 Wohnungen für Familien geben und auch das Camping Serneus ist ein Projekt, welches wir bald angehen.» Es sei ihnen als Gemeindevorstand wichtig gewesen, in diesem Jahr auf alle Fragen zu Investitionen Antworten zu finden und konstruktiv weiterarbeiten zu können. Mit einer sehr offenen Informationspolitik wollen wir Vertrauen und Zustimmung für unsere Pläne bei der Bevölkerung gewinnen. Klosters ist laut Roth auf einem guten Weg und setzt sich auch 2023 mit Vollgas für die Anliegen der Bevölkerung ein.

Christian Imhof