Thomas Roffler ist immer noch begeistert, dass er als neuer Grossrat in die Geschäftsprüfungskommission gewählt wurde. Es sei ihm eine grosse Ehre einer der gesamthaft zwölf GPK-Mitglieder zu sein. «Für mich ist das überhaupt nicht selbstverständlich. In der GPK erhalte ich einen tiefen Einblick in jegliche Geschäfte der Regierung und kann so auch bei jeglichen Debatten mitreden.»
Eine politische Symbiose
Man müsse das Lesen und Schreiben gerne haben, sonst werde man in der Politik schnell abgehängt. Der inzwischen 51-Jährige hat sich schon früh für eine politische Laufbahn entschieden. «Alles fing eigentlich damit an, als ich mit 30 zum Prättigauer Bauernverbandspräsidenten gewählt wurde. Da wusste ich, dass mir die Arbeit für die Leute sehr zusagt.» Fast gleichzeitig habe er dann bei der Gemeinde Grüsch als Landwirtschaftsverantwortlicher angefangen. Obwohl in den knapp zwanzig Jahren einiges bewegt worden konnte und Roffler 2015 sogar noch das kantonale Präsidium vom Bauernverband übernommen hat, wollte der Machertyp noch ein Treppchen hinauf. «Ich bin sehr gerne Präsident vom Bauernverband und liebe auch die Arbeit in der Gemeinde, aber wenn es darum geht, wirklich etwas zu verändern, stösst man bei diesen Ämtern eben irgendwann an die Grenzen.» Aus diesem Grund hat sich Roffler entschieden für den Grossrat zu kandidieren. Seit seiner Wahl im Frühjahr hat er schon an drei Sessionen teilgenommen. Dabei realisierte er, wie sich alles zusammenfügt. «Es ist wie eine Symbiose. Alles, was ich in der Gemeindepolitik gelernt habe, kann ich auch hier weiterhin brauchen und zudem auch noch viel mehr für die Werte des Volkes einstehen.»
Wohnbauförderungsanfrage gestartet
Auf die Frage hin, wie sehr die Parteipolitik der SVP die Arbeit von Roffler beeinflusst, gibt er zu verstehen, dass bei ihm seit jeher die Ziele die gleichen geblieben sind. «Ich mache Politik für Dinge, die mir wirklich auch viel bedeuten. Einerseits sind das sicher die Interessen der Landwirtschaft, andererseits stehe ich auch ein für das Prättigau.» Eines dieser Anliegen, dass sicher beiden Interessensgemeinschaften zu Gute kommt, ist die Wohnbauförderung im Berggebiet. Dazu hat Thomas Roffler im grossen Rat eine Anfrage gestartet, welche innert wenigen Stunden von 61 weiteren Grossräten unterschrieben wurde. «Das Interessante daran ist, dass jede Anfrage von einem Grossrat an die Regierung auch in der Session behandelt werden muss. Wenn nicht das nächste Mal, dann beim übernächsten Mal. Mein Ziel ist es als Grossrat bei jeder Sitzung mindestens eine Anfrage oder einen Auftrag zu stellen oder zumindest mitzuunterschreiben.» Aktuell macht sich Roffler stark für den Neubau der Fachhochschule Graubünden in Chur und hofft, dass das Kraftwerk Chlus bald realisiert werden kann. Ob er es im kommenden Jahr nochmals für einen Sitz in Bern kandidiert, lässt er aktuell noch offen. «Ich habe mich noch nicht entschieden, werde aber im Frühjahr bekannt geben, ob ich zum zweiten Mal antrete oder nicht. Eine politische Karriere ist eben nicht wirklich planbar. Es müssen so viele Dinge stimmen und eine Prise Glück gehört oft auch dazu.» Ob in Chur oder in Bern, Thomas Roffler bleibt am Ball für die Menschen in der Region. Und da ist er nicht alleine. Ein Blick in die Reihen des grossen Rates zeigt, dass noch einige, zum Teil auch ganz junge Personen für die Region einstehen. Schön zu sehen mit wie viel Motivation die Gewählten ans Werk gehen und ich denke, dass durch die Motivation aller Beteiligten in den nächsten vier Jahren sicher viel bewegt werden kann.