Das Entsorgen in Grüsch ist eigentlich optimal gelöst. Es gibt diverse Sammelstellen in der Gemeinde, an denen überall Pet, Dosen, Glas und Öl entsorgt werden kann. Für Karton, Altpapier, Elektroschrott, Batterien, Bioabfälle und weiteres gibt es die Deponie, welche jeweils am Mittwoch und Samstagnachmittag geöffnet ist. Alles ziemlich fortschrittlich, doch ein Punkt in Sachen Recycling und Entsorgung ist momentan noch nicht optimal gelöst: Der Abfall. Dieser wird jeweils ein Mal wöchentlich, genauer gesagt am Dienstag abgeholt.
Aräljamolok für alle
Dies sei nicht optimal, sagt Johannes Berry, der bei der Gemeinde Grüsch neben der Entsorgung, auch für die Gebäude und für das Wasser zuständig ist. «Oft stehen die Kehrichtsäcke eine halbe Woche auf dem Balkon der Leute, was keine gute Lösung ist. Viele stellen ihren Abfall auch schon am Montagabend raus, was viel Platz braucht und zudem dafür sorgt, dass Tiere in den Säcken nach Essbarem suchen und deshalb diese öffnen. Das gibt dann eine riesige Unordnung.» Mit der Entsorgung von Glas, Dosen und Plastik hätten sie schon im ganzen Gemeindegebiet auf das moderne System des Moloks umgestellt, doch beim Abfall gebe es bisher nur, die in Fanas ausgenommenen, den im Quartier Arälja. Dass ein Bedürfnis für eine Kehrichtentsorgung auch an anderen Tagen da sei, zeige genau dieser Molok, sagt Berry. «Obwohl das Quartier jetzt nicht gerade mitten im Dorf ist, entsorgen auch viele Leute ihren Abfall dort bei diesem Molok, auch wenn sie gar nicht dort wohnen.»
25 bis 30 Moloks
Bei dem als Molok bekannte Tiefensammelsystem befinden sich mehr als die Hälfte der Abfallbehälters unter der Erde. Ein solcher Auffangbehälter kann von 200 bis 5000 Liter fassen und kostet in der Anschaffung 15'000 bis 20'000 Franken. Johannes Berry hat ein Konzept anfertigen lassen, wo die Sammelstellen am meisten Sinn ergeben. «Wir sind dann zum Ergebnis gekommen, dass wir in Grüsch an den Standorten Au, Salätschis, Armenhausplatz, Parkplatz Volg, Arälja und Pra, sowie jeweils in Fanas und Valzeina Sammelstellen errichten. Je nach Bevölkerung vor Ort wird es einen oder mehrere Moloks geben. Geplant sind über das ganze Gemeindegebiet verteilt um die 25 bis 30 Stück.» Zudem sei es auch das Ziel der Gemeinde mit der Umrüstung, die Entsorgung neu zu zentralisieren, wie Johannes Berry erklärt. «Es macht beispielsweise wenig Sinn überall Öl zu sammeln, da dies nicht wirklich einfach zu transportieren ist. In Zukunft kann die Bevölkerung bei der Wertstoffsammelstelle in der Au alles abgeben.» Durch die grösseren Auffangbehälter bestehe auch die Möglichkeit, flexibler Müll abzuführen. So könne die Müllabfuhr auch mal an einem anderen Tag vorbeifahren oder sogar mehrmals anreisen, falls es die Abfallmengen verlangen.
Ausschreibung folgt
Dieses Umrüsten auf Moloks komme auch bei anderen Gemeinden im Prättigau in Frage, sagt Berry. Er habe bereits schon Anfragen erhalten, dürfe aber natürlich noch nicht sagen, welche Ortschaft sich auch für ein moderneres Entsorgungskonzept interessiert. Fakt ist, dass im Prättigau, abgesehen von Klosters laut Berry noch sehr wenige dieser Abfallsammlungsbehälter im Einsatz stehen. Das könnte sich bald ändern. «Nach der Projektierung und der Kostenschätzung ist das Entsorgungskonzept nun kürzlich vom Gemeindevorstand freigegeben worden. Bald folgt dann eine Ausschreibung, um die Kostensicherheit garantieren zu können.» Nach dieser komme das ganze Projekt zudem vor das Volk und wenn alles rund laufe, werde vielleicht schon im Verlauf des nächsten Jahres mit Moloks in Grüsch gearbeitet.