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Küblis
11.11.2022

So grün war mein Tal

Bild: zVg
Bei diesem Bericht handelt sich nicht um den Film von John Ford aus dem Jahr 1941, welcher mit 5 Oscars preisgekrönt wurde. Die Redaktion wurde von mehreren Leser:innen auf die extreme Grünfärbung der Landquart am 9. November aufmerksam gemacht.

Am letzten Mittwoch wunderten sich viele Leute im Prättigau ob der in giftgrüner Farbe daher fliessenden Landquart. Besorgte Menschen aus dem mittleren und unteren Prättigau meldeten sich deshalb zahlreich bei der Redaktion des P&H.
Abklärungen bei den verantwortlichen Stellen ergaben, dass es sich dabei um eine Untersuchung des Untergrundes und des Fliessverhaltens des Flusses im Zusammenhang mit einem Tunnelbau im Raum Fideris handelte. Es kommt immer wieder vor, dass Fliessgewässer mit einem gut abbaubaren Farbstoff eingefärbt werden, um die Wasserströme nachverfolgen zu können – von daher also nichts Aussergewöhnliches. Im aktuellen Fall wurde das Wasser der Landquart im Raum Küblis mit rund 1.5 kg Uranin eingefärbt. Uranin ist als Fluoreszenzfarbstoff ein hoch wirksames Wasser-Färbemittel, das zur Dichtheitsprüfung, Leckortung oder Gewässermarkierung eingesetzt wird. In Wasser aufgelöst entfaltet der Farbstoff seine fluoreszierende Wirkung und erscheint unter UV- und Tageslicht grell-grün.


Allerdings, warum wurde die Bevölkerung des Prättigau nicht vor diesen Untersuchungen über diese Versuche orientiert? Auch für diese Redaktion war es nicht ganz einfach, in Kontakt mit den verantwortlichen Personen beim kantonalen Amt für Natur und Umwelt ANU zu gelangen – und oftmals war nur ein Telefonbeantworter auf der anderen Seite zu hören.
Immerhin zeigte der Abteilungsleiter Grund- und Siedlungswasser beim ANU, Yves Quirin, Verständnis für die Besorgnis der aufgeschreckten Personen und räumte ein, dass der Markierungsversuch durch die betei-ligten Geologen und verantwortlichen Stellen des Kantons besser hätte vorab angekündigt werden sollen, um die nun entstandene Aufregung und die Ängste der Bevölkerung zu vermeiden.

Peter Müller