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Jugendliche und Entscheidungsträger im Austausch

Bild: Hitsch Photography
Am 28. und 29. Oktober folgten über 90 Jugendliche aus Schweizer Walsergemeinden der Einladung der Gemeinde Klosters und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) zur Fachtagung «Zukunft Bergregion» in die Arena Klosters.

Jugendliche aus dem Prättigau, Davos, Obersaxen, dem Safiental und aus dem Wallis diskutierten über ihre Wünsche, Sorgen und mögliche Perspektiven für das Berggebiet mit Experten und politischen Entscheidungsträgern.

Workshops Zukunftsthemen
Eröffnet wurde das Treffen am Freitagnachmittag mit Workshops für die Jugendlichen zu den Themen Umwelt, Mobilität, Wohnraum, Ausbildung, Freizeit und Partizipation. In kleinen Gruppen diskutierten sie, was ansteht und getan werden kann für Zukunft in der Bergregion. Die gesammelten Anliegen, Vorstellungen und Wünsche wurden präsentiert und bildeten die Ausgangslage für die Podiumsgespräche am Samstag. Im Schulhaus wartete ein spezielles Abendprogramm mit Verpflegung, Skatepark, Musik und Breakdance-Einlagen auf die Jugendlichen.

Podien zu Jugendanliegen
Zwei Podien widmeten sich am Samstag Vormittag den Anliegen der jungen Teilnehmer:innen. Unter der Leitung von Moderator Gian-Marco Maissen stellten sich die Präsidentin des Jugendforums SAB, Sarina Caduff, Grossrat Dr. Reto Loepfe, Thomas Egger, Direktor SAB, der angehende Regierungsrat Martin Bühler und David Pfulg, Geschäftsleiter des Bündner Dachverbands für Kinder- und Jugendförderung der Diskussion. Einen starken Eindruck machten die Jugendlichen aus der Gemeinde Safien, und ihre Erfolge, die sie durch Mitarbeit und Einbezug der Jugend mit fest geschaffenen Gremien erreichen konnten. Ein Hauptfazit aus den Diskussionen war: Es braucht mehr Einflussmöglichkeiten für Jugendliche! Diese Verantwortung soll von allen Beteiligten wahrgenommen werden, in Schule, Wirtschaft und Politik. Nur wenn Möglichkeiten zur Mitgestaltung geschaffen werden, wird diese auch stattfinden. Der Appell an die Jugend war ebenso eindringlich: «Nutzt die Gelegenheit und meldet euch zu Wort, man wird und muss euch anhören. Bringt euch ein und sagt, was ihr denkt.»

Inputreferate «Innovationen und Visionen»
Mit spannenden Inputreferaten im Zeichen von Innovationen und Visionen wurde am Nachmittag der zweite Teil der Fachtagung bestritten. Brigitta Küng, Wirtschaftsforum GR, thematisierte den Faktor Arbeitskraft und verwies auf anstehende Herausforderung wie Fachkräftemangel oder die Verschiebung der Alterspyramide. Ruedi Minsch, Chefökonom Economiesuisse, definierte unterhaltsam den «Homo Berglensis», den zukünftigen Bewohner der Bergregionen mit seinen Ansprüchen und Stefan Engler, Ständerat und VRP der Rhätischen Bahn räumte mit gängigen Mythen auf, wie der Erschliessung als Heilsbringer oder die einseitige Betrachtung von Migration und verwies auf die Bergregion als grosser, europäischer Verbindungsraum. Christoph Luzi, Projektleiter 800 Jahre Klosters, zeigte am Beispiel der vielschichtigen Jubiläumserlebnisse das Potential von Geschichte und Kultur im Tourismus auf. Die spannenden Referate lieferten Inspiration für eine angeregte Diskussion im anschliessenden Podium, das von einem kritisch nachfragenden Andri Franziscus moderiert wurde. 

Bild: Hitsch Photography
Domenica Flütsch