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Prättigau
25.09.2022

Freud und Leid sind nah beieinander

Das Alpteam von Partnun posiert oberhalb von St. Antönien.
Das Alpteam von Partnun posiert oberhalb von St. Antönien. Bild: zVg
Während die Alp Ascharina am Dienstag, 13. September, bei Sommertemperaturen und strahlendem Sonnenschein heimkehrte, war diejenige in Partnun am Samstag eher eine kühle Angelegenheit.

Freuen darf man sich über die feinen Alpprodukte, welche hergestellt wurden. Dem Aschariner Alppersonal, mit Senn Eric Schröttenthaler und der Zusennerin Rebecca Gmür, zusammen mit Hirte Jann Sutter und dem Jungviehhirten Victor Steiner, ist es gelungen, eine weitere Goldauszeichnung bei der Alpkäseprämierung am Plantahof zu erreichen. Auch das Alpteam aus Partnun darf sich in diesem Jahr über diese hohe Auszeichnung in Gold erfreuen. Dem Partnuner Alpteam gehören Senn Moritz Roggos und Zusennerin Luzi Zech, die Hirtinnen Seraina Roffler und Lorena Theiner sowie Jungviehhirt Samuel Murer an.

Die Alpentladung ist immer ein sehr spezieller Tag für die Bauernfamilien und ihre Älpler. Man ist dankbar, dass Hirten und Herden gesund heimkehren dürfen. Leider ist das nicht überall so. Die Trauerbänder, welche die Kühe dieses Jahr vielerorts um ihre Brust tragen, erinnern uns schmerzhaft daran, dass über 300 Nutztiere, allein im Kanton Graubünden, nie mehr in ihren Stall zurückkehren werden. Schätzungsweise leben bei uns über 80 Wölfe und es werden jedes Jahr eine stattliche Anzahl dazukommen. Sogar der Kanton und seine Beauftragten am Plantahof sind mit ihrem Herdenschutz an die Grenze des Machbaren gekommen.

Die Sorge der Bauernfamilien und Älpler ist gross. Die jahrhundertealte Tradition unserer Alpen und die Lebensgrundlage im Berggebiet sind ernsthaft in Gefahr. Das Wohlstandsproblem Wolf zerstört alles, was unsere Vorfahren in ihrem ganzen Leben erschaffen haben. Jetzt schon werden nicht mehr alle Alpen bestossen. Wer in den Alpen arbeitet, weiss, wie schnell alles verbuscht. Wir brauchen die Solidarität, nicht nur unter den direkt Betroffenen, sondern auch von all jenen, welche sich weiterhin in unserer schönen Alpenwelt erholen möchten. Wir brauchen sie jetzt und danken allen dafür.

Maria Brosi