Pünktlich zum Jubiläum hätten sich die «Freunde alter Landmaschinen Prättigau» ein neues Logo und einen neuen Namen geleistet, doch die Webseite laufe noch unter dem Banner «Einachserclub Prättigau/Herrschaft», sagt Präsident Urs Mathis. «Der Name passt einfach viel besser zu uns, denn wir haben inzwischen auch andere Gefährte als nur Einachser.» Dass die Herrschaft auf dem neuen Logo fehlt, habe sich so ergeben. «Wir haben das mit unseren Kollegen aus der Herrschaft diskutiert und alle fanden, dass es so sehr viel einprägsamer ist und darum auch für alle stimmt.
15 Jahre Freunde Landmaschinen Prättigau
Die Seele mal baumeln lassen
Während andere mit ihren Gefährten in der Freizeit den Rausch der Geschwindigkeit suchen, setzen Mathis und seine Landmaschinen-Freunde bewusst auf Entschleunigung. «Wir sind meist sehr gemütlich unterwegs, denn unsere schnellsten Maschinen laufen mit maximal 20 Stundenkilometer auf dem Tacho. So kann man die Natur bewusster geniessen und zugleich die Seele ein wenig baumeln lassen.» Einmal jährlich gebe es einen grösseren Ausflug des Clubs, jedes zweite Jahr organisieren die Damen und Herren um den Lundner ein eigenes Treffen, wie am kommenden Sonntag. Man wechsle sich da mit den Landmaschinenfreunden aus Balzers ab und schaue, dass man die anderen Clubs nicht konkurrenziere, sondern gemeinsam die Freude an den alten Fahrzeugen zelebriere. Die Freundschaft untereinander sei ihnen nicht nur mit den Liechtensteinern wichtig, sondern auch intern das höchste Gebot. Und das kommt an, denn zum 15-jährigen Bestehen weist der Verein sage und schreibe 40 Mitglieder auf.
Den Jungen mit Respekt begegnen
«Von Familien mit Kleinkindern bis zu 80-jährigen Personen sind bei uns alle Altersklassen im Verein vertreten», sagt Urs Mathis, der seit 2015 als Präsident wirkt. Für dieses breite Spektrum an Mitgliedern und auch für die nicht vorhandenen Nachwuchsprobleme gebe es schon ein Rezept. «Man muss den Jungen vermitteln, dass sie bei uns willkommen sind und ihnen auch den nötigen Platz einräumen. Wenn man sich nämlich auf Augenhöhe begegnet, spielt das Alter eine untergeordnete Rolle.» Die Pflege der mindestens 30-jährigen Maschinen, bei denen bei praktisch jedem Ausflug auch immer ein Werkzeugkoffer mitfährt und auch das Erhalten der Tradition habe etwas sehr Verbindendes. «Ich weiss, noch kürzlich hatte unser Kollege Hitsch ‹Pfützni› Gansner Probleme mit seinem Gefährt, und es konnte ihm kein einziger Automechaniker helfen. Unser Jüngster im Verein, Simon Schmid, schaute sich das schnell an, behob einen kleinen Fehler und zack schnurrte sein Aebi wieder wie ein junges Kätzchen.» Dieses gegenseitige Lernen voneinander und die Pflege der historischen Gefährte wird am Sonntag gemeinsam gefeiert. Dies nicht nur ab 9 Uhr auf dem Areal des alten Spannplattenwerkes, für Interessierte haben die Freunde der alten Landmaschinen am Nachmittag auch noch eine Rundfahrt durch Jenaz organisiert.