«Es war schon immer mein Traum mal ein ‹Bed’n’Breakfast› zu betreiben», sagt Karin Jost, die seit November 2020 mit ihrem Mann auf dem «Schatzaboda» in Jenaz lebt. Dass ihr Traum nun aber derart schnell in Erfüllung gehen werde, hätte sie selber nicht gedacht.
Im Seifengarten wächst ein Netzwerk
Doch spulen wir nochmals ein paar Monate zurück. Anfang März 2021 hat die Exil-Bernerin Karin Jost an der Hauptstrasse Jenaz vis-à-vis von der Spenglerei Adank, wo in den 90-ern der Beck Hitz ein Geschäft betrieb, ihren Seifengarten eröffnet. Dies kam in Jenaz ganz gut an, denn einerseits stand das Gebäude lange Zeit leer und andererseits erwies sich ihr Seifenladen, als echte Bereicherung des Dorflebens. «Andy und ich fühlen uns hier sehr willkommen und wohl im Prättigau», sagt sie und doch, beim ersten Lokal habe irgendwie noch etwas gefehlt. «Ich hätte dort für die Seifenproduktion eine neue Küche einbauen müssen und habe noch ein wenig damit zugewartet.» Zum Glück, denn durch ihre Offenheit und vielleicht auch ihre Wohnsituation kam ihr Vermieter, die Familie Bordoli auf sie zu und fragte, ob sie nicht Interesse hätten, das Chrona Pub mit den dazugehörigen acht Zimmern zu neuem Leben zu erwecken. «Irgendwie hatten sie mitbekommen, dass Andy ein Wirtepatent besitzt und so hat sich alles gefügt.» Die Entscheidung ist recht schnell gefallen. «Auch wenn wir von der Zusage her sehr spontan gewesen sind, haben wir ein richtig dickes Betriebskonzept zusammengestellt und es mit Anni, Mario und Sandro Bordoli besprochen. Es soll ein Pub mit Prättigauer Gemütlichkeit und irischem Charme werden. Wir wollen nicht irgendeine Spelunke werden, sondern Touristen, Gastarbeitern und auch Familien preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten mit Frühstück anbieten.» Wenn Karin Jost von der Zukunft des Chrona Pubs spricht, wird einem bewusst, dass an der Hauptstrasse wirklich ein Begegnungsort, der von der Mentalität her an eine Jugendherberge erinnert, entsteht.