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Jenaz
04.04.2022
04.04.2022 14:37 Uhr

Roger Köppel: Schweiz Ja oder Nein?

Bild: zVg
Am Samstag 2. April begrüsste die SVP Mittelprättigau Nationalrat Roger Köppel in der Aula im Feld in Jenaz.

Roger Köppel schätzt die aktuelle Zeit für die Entwicklung der Schweiz als wegweisend ein. Jetzt entscheide sich über Sein oder Nichtsein der freien und unabhängigen Schweiz. Die Schweiz sei seit jeher eine Willensnation gewesen, jetzt müssten wir den Willen aufrechterhalten, um eine freie Nation zu bleiben. Rhetorisch fragte Köppel die zahlreich anwesenden Gäste: «Wollen wir noch? Haben wir noch die Kraft unabhängig zu bleiben?»

Von einer Krise in die nächste

Kaum sind zwei schwierige Jahre mit Corona hinter uns, da änderte am 24. Februar wieder alles, mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine. Dies sei das Letzte was wir brauchen nach zwei Jahren Pandemie. Wir sind mit einem Bombenschlag in die Realität zurückgeholt worden. Es wurde schlagartig ruhig um jegliche Greta-Thunberg-Diskussionen, plötzlich riefen selbst Linke nach mehr Sicherheit und nach Geld für die Armee.

Schweizerische Neutralität geopfert

An einem Donnerstag ging der Ukraine Krieg los. Am darauffolgenden Freitag, Samstag und Sonntag blieb die Schweiz neutral. Am Montag trat Bundespräsident Ignazio Cassis vor die Medien und beschwor eine Zeitenwende hervor und schloss sich den Sanktionen der EU gegen Russland an. Die schweizerische bewaffnete Neutralität wurde an jenem Tag über Bord geworfen. Internationale Zeitungen wie die New York Times titelten danach «Die Schweiz hat die Neutralität aufgegeben».

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Kopf nicht verlieren

In der Folge setzte Russland die Schweiz auf ihre Liste der unfreundlichen Staaten. Die Schweiz wurde zum Teil des Wirtschaftskriegs gegen Russland. Bundespräsident Cassis unterstrich den Dogmenwechsel mit seiner Teilnahme an einer Grossdemonstration für die Ukraine. Roger Köppel zeigte Verständnis für das Entsetzen in der Bevölkerung. Ein kleiner, schwacher Staat wurde von seinem grossen Nachbarn überfallen. Wir Schweizer regen uns ja schon auf, wenn uns die EU Vorschriften macht oder die Bündner nerven sich, wenn die Zürcher den Kanton überfluten. Wie sollen wir einen Überfall auf einen freien Staat gut finden? Aber, die Schweiz als Staat, als bewaffneter neutraler Staat müsse sich zurückhalten, wenn es darum gehe, Kriegshandlungen zu verurteilen. Die Schweiz hat den Kopf verloren und hat gegen verfassungsrelevante Grundlagen verstossen.

Verantwortung muss wahrgenommen werden

Nun will die Schweiz im UNO Sicherheitsrat mitmischen, dem Gremium, welches über Krieg und Frieden entscheidet. Andere wollen sich der Nato anbinden. «Stellen Sie sich vor was passiert, wenn die Nato in der Ukraine einmarschiert?», fragte Köppel. Neutral sein heisse nicht für eine Partei zu sein – Neutralität bedeute unabhängig zu bleiben!

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Energieprojekte werden auch durch die Politik verhindert

In der aktuell aufgeheizten Situation wird als unanständig verunglimpft und abgestempelt, wer sich für die Neutralität einsetzt. Das beste Beispiel sind gemäss Köppel die aktuellen medialen Angriffe gegen Magdalena Martullo-Blocher, eine sehr erfolgreiche Bündner Unternehmerin, die sich um ihre Arbeitnehmer in Russland kümmere und im Unternehmen die Weisung herausgegeben hat, dass die Unternehmenskommunikation in der Wortwahl neutral sein müsse, immerhin droht den russischen Mitarbeitern andernfalls 15 Jahre russisches Straflager.

Hoffnungsfunke

Wenn die in Bern den Kopf verlieren und nicht mehr wissen, wo die Stärken der Schweiz sind und jegliches Rückgrat verlieren, muss das Volk Grösse beweisen und für die Freiheit und Unabhängigkeit antreten. Roger Köppel zeigte sich zuversichtlich, er spüre bei seinen zahlreichen Auftritten immer wieder, dass die Neutralität beim Bürger tief verwurzelt sei, auch bei bürgerlichen Wählern.

Pressedienst