Die Sportkarriere von Joos Berry hat klassisch mit Ski Alpin begonnen. «Ich war schon als kleiner Junge immer auf den Ski unterwegs. Ich bin ja in Überlandquart aufgewachsen, das direkt an der Skipiste von Grüsch-Danusa liegt. Zuerst in der JO Grüsch, nachher in der RG Danusa. Über die bin ich nachher in den Stützpunkt Davos-Prättigau gekommen, wo ich zwei Jahre die JO-Rennen gefahren bin. Schliesslich bin ich dann mit 15 FIS-Rennen gefahren.» Bei aller Liebe zum Sport hat sich der Athlet aber trotzdem für einen Plan B entschieden. «Aber da ich wusste, dass ich eine Bauernlehre mache, und da es auch von den Resultaten her knapp gewesen wäre, habe ich mit dem Ski Alpin aufgehört. Anschliessend habe ich Landwirt und Zimmermann gelernt.» Zum Skicross sei er durch Armin Niederer gekommen. «Er ist der Mann meiner Cousine und schon recht früh Skicross gefahren. Gemeinsam mit ihm bin ich auch die ersten Rennen gefahren. Damals gab es eine «High-Five»-Tour, bei der es überall in Graubünden Rennen gegeben hat. Dort bin ich dann mitgefahren. Dadurch konnte ich dann an den Europacup. Damals hat Swiss Ski gerade frisch ein Europacup-Team aufgebaut, und ich war gleich von Anfang an mit dabei.»
Grosse Unterstützung vom Betrieb
Skicross sei eine sehr spannende Angelegenheit, sagt Joos Berry, der inzwischen in Heiligkreuz bei Mels lebt. «Es ist ein Mann-gegen-Mann-Kampf, bei dem man nie alleine ist auf der Piste. Du hast immer wieder neue Herausforderungen. Wenn man beispielsweise zu viert auf der Piste ist, kann sehr viel Unvorhersehbares passieren. Du musst immer wieder einen anderen Plan im Kopf haben und schnell die Taktik ändern können, was es brutal spannend macht.» Den Sport und den Job unter einen Hut zu bringen, sei oft gar nicht einfach. «Das Wichtigste bei mir ist, dass ich einen sehr guten und flexiblen Arbeitgeber habe, der mich immer unterstützt. Es ist ein grosses Glück, dass ich dies bei der Zimmerei Gebrüder Möhr in Maienfeld gefunden habe. Mein Chef Christian Egli ist sehr sportbegeistert. Er war früher zu Schulzeiten sogar mal mein Trainer.» Trotzdem sei es eine Herausforderung, immer die beste Lösung zwischen Arbeit und Training zu finden, dass auch die Erholung nicht zu kurz komme. «Meistens Anfang Sommer, wenn ich wieder mit dem Training beginne und dem Arbeiten, braucht es einen Moment, bis wieder ein Rhythmus drin ist.»