Seit Anfang des Jahres ist in Davos ein neues Forschungszentrum operativ, das wissenschaftliches Know-how zu den Themenkreisen Klimawandel, Extremereignisse und Naturgefahren im alpinen Raum bündelt. Das «Climate Change, Extreme Events and Natural Hazards in Alpine Regions Research Centre», kurz CERC, ist ein Teil des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF und befindet sich derzeit im Aufbau.
Starker Bezug zur Praxis
Der Umweltwissenschafter Peter Bebi ist Leiter des CERC und verantwortet den Aufbauprozess. Er erklärt, warum das Forschungszentrum gegründet wurde und welchen Zweck es erfüllt: «Mit dem CERC erweitern wir das Forschungsspektrum des SLF, ohne auf der grünen Wiese anzufangen. Unser Anspruch ist, dass das CERC rasch als Kompetenzzentrum für alpine Naturgefahren und die alpine Umwelt wahrgenommen wird. Wir wollen die erste Anlaufstelle bei Problemen im Zusammenhang mit diesen Themen sein. Vor allem wollen wir die Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis verbessern, indem wir die Bedürfnisse des Kantons Graubünden, anderer Bergkantone sowie der Gemeinden noch besser abholen. Unser Fachwissen soll einen nützlichen Beitrag zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Graubündens leisten.»
Neue Professuren mit ETH Zürich
Bebi beschreibt die Forschungsschwerpunkte, die in sechs Gruppen am SLF bearbeitet werden: «Die im Sommer neu geschaffene Forschungseinheit ‹Alpine Umwelt und Naturgefahren› unter der Leitung von Nadine Salzmann richtet ihren Fokus auf die vier Themen Permafrost, Fernerkundung, alpine Massenbewegungen und Gebirgsökosysteme. In Bezug auf Gebirgsökosysteme untersuchen wir etwa, wie sich die Schutzfunktion des Waldes unter dem Einfluss verschiedener Störungen, zum Beispiel Windwurf oder Waldbrand, verändert. Unter dem Thema ‹Alpine Massbewegungen› verstehen wir in erster Linie Steinschlag, Lawinen, Rutschungen und Murgänge. Neu ist, dass wir für dieses Thema gemeinsam mit der ETH Zürich eine neue Professur in Davos schaffen werden.»