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05.02.2025

Wenn die Polizei anruft

Bild: zVg
Ein bisschen perplex war ich schon, als am Mittwochmorgen plötzlich mein Telefon klingelte. Es war einerseits recht früh um 7.29 Uhr, andererseits hatte ich die Handynummer nicht eingespeichert. Da ich als Journalist immer auf der Lauer bin, um an gute Geschichten zu kommen, nahm ich den Anruf an.

Ein paar Sekunden lang hörte ich nur ein leichtes Rauschen, doch dann sprach eine Computerstimme. «Guten Tag. Hier spricht die Polizei.» Verdutzt, aber trotzdem interessiert, hörte ich weiter zu. «Mit Ihrer ID wurde ein Verbrechen begangen. Sie sind momentan zur Fahndung ausgeschrieben.» In meinem Kopf begann es zu drehen. Nicht aus dem Grund, weil ich in letzter Zeit in irgendwelche kriminellen Aktivitäten verwickelt gewesen wäre, sondern viel mehr, weil ich das Gespräch gerne aufgezeichnet hätte. Da ich aber die einzige Möglichkeit, es aufzunehmen, gerade an meinem Ohr hatte, liess ich diese Idee schnell wieder fallen. Die Stimme sprach unterdessen weiter. «Sie haben jetzt die Möglichkeit, direkt mit einem Polizeibeamten zu sprechen. Drücken Sie dafür die Taste 1.» Da ich gerade beim Abtippen von einer Geschichte gestört wurde und den Kopf nicht frei hatte für diesen offensichtlichen Betrugsfall, entschied ich mich kurzerhand, den Anruf zu beendigen. Im Nachhinein hätte ich gerne noch ein wenig mehr recherchiert und erkenne, dass ich hier eine Chance verpasst habe. So hätte ich mal miterleben können, mit was für Mittel die Gauner versuchen, mich unter Druck zu setzen. In einem nächsten Schritt hätte ich dann wohl meine persönlichen Daten eingeben müssen und eine Geldforderung wäre gestellt worden.

Das Umfeld informieren

Wie es in solchen Fällen empfohlen wird, habe ich bei der echten Polizei angerufen. Diese empfiehlt bei solchen Anrufen, die leider nie wirklich aus der Mode geraten, grundsätzlich misstrauisch zu bleiben. Auch wenn die Nummern mit der Schweizer Vorwahl aussehen, als ob sie von einer echten Person benutzt werden, seien diese im Internet generiert worden und liessen sich nicht rückverfolgen. Wichtig sei es zu erwähnen, dass die Polizei nie telefonisch Bargeld verlange. Zudem sei es wichtig, den Tätern keine Angriffsfläche zu bieten und ihnen keine Namen von Angehörigen zu übermitteln. Am besten sei es, solche Anrufe sofort zu beenden und die Notrufnummer 117 zu wählen. Wichtig sei auch, dass vor allem ältere Personen im familiären Umfeld über diese Betrugsmasche informiert werden, und nicht den Betrügern, die meist im Ausland sitzen, auf den Leim gehen.

Ch. Imhof