Die Geschlechterrollen sind im Umbruch. Frauen haben sich in den letzten Jahrzehnten gerechtere Rollenverteilungen, Freiheiten und mehr Macht erkämpft. Männer stehen dieser Bewegung teils unterstützend, teils abwartend, teils skeptisch bis ablehnend gegenüber.
Jäger, Skilehrer, Alleskönner – gibt es typische Bündner Männerbilder? Wie verändern sie sich? Was wollen und brauchen Männer heute in Graubünden? Die Veranstaltung «Mannsein in Graubünden. Identität, Tradition, Wandel» öffnet am Donnerstag, 3. Oktober 2024 von 19.00 bis 20.30 Uhr, in der Stadtbibliothek Chur einen Denk- und Diskussionsraum, um die breite Palette an Möglichkeiten von Mannsein in Graubünden zu ergründen.
Rollen neugierig hinterfragen
Nach filmischen Kurzporträts von unterschiedlichen Männern diskutieren Martin Bühler, Vorsteher des Departements für Finanzen und Gemeinden, Tobias Oberli, Vereinbarkeitsexperte bei Fachstelle UND, Cla Mosca, Männercoach, sowie Sasha Rosenstein, Vorstandsmitglied Die Feministen, auf dem Podium über Männlichkeitsvorstellungen, Erwartungen, Bedürfnisse und Herausforderungen. Das Gespräch wird moderiert von Nicolas Zogg, Coach, Umweltexperte und ehemaliger Mitarbeiter der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann Graubünden (STAGL).
Die STAGL möchte mit diesem Thema ein Zeichen setzen für Offenheit. «Gleichstellung ist nicht nur ein Anliegen von Frauen, sondern eröffnet auch Männern und unterschiedlichen Menschen vielerlei Perspektiven und Möglichkeiten, sich den eigenen Neigungen und Talenten entsprechend zu entwickeln», erklärt Barbara Wülser, Leiterin der STAGL. Nicolas Zogg, der die Veranstaltung mit-konzipiert hat, wünscht sich: «Die verschiedenen Rollen, die Männer einnehmen können, möchten wir mit Neugierde entdecken.» Die Veranstaltung trägt laut Zogg dazu bei, herkömmliche Rollenbilder bewusst zu machen, zu hinterfragen, anzupassen, über Bord zu werfen – oder anzunehmen.