Werbefachmann Paul Arden war mir bisher kein Begriff und doch zeigt sich, wenn man nach seinem Namen sucht, dass er einerseits für grosse Namen wie British Airways Fuji oder auch Toyota gearbeitet hat. In einer kurzen Anleitung zeigt er, wie man das Beste aus sich machen kann. Sein Werk sei laut Beschreibung im Netz eine Taschenbibel für Begabte und Schüchterne, die das Unvorstellbare vorstellbar und das Unmögliche möglich macht. Es beleuchte den Nutzen, den ein Rausschmiss haben kann, und erkläre, warum es oft besser ist, sich zu irren als Recht zu haben. Ein erbaulicher, humorvoller kleiner Band, der originelle und schlüssige Antworten auf Alltagsfragen bereithalte, sei es und ich muss ehrlich zugeben, ich habe es verschlungen innerhalb von einer knappen Viertelstunde.
Die Macht des Tuns
Das Büchlein ist imposant gestaltet und zeigt an aktuellen Beispielen, wie man in der Werbebranche Fuss fassen kann, respektive Kunden auch für kostenintensivere Pitches begeistern kann. Doch das wirklich interessante an dem kleinen Nachschlagewerk ist, dass es nicht nur in der Marketingabteilung Gebrauch finden kann, sondern auch grundsätzlich im Leben. Wir alle werben, jederzeit für uns selber, weshalb die Tipps auch im Alltag anwendbar sind. Mit kleinen Inputs wird immer wieder motiviert, die Macht des Tuns nicht zu unterschätzen und sich durch Fleiss von der Masse abzuheben. Neben eingestreuten Zitaten und Kurzgeschichten, die sicher auf einer Party für interessante Gespräche sorgen könnten, ist bei mir persönlich vor allem hängen geblieben, wie wichtig ein richtiger Claim ist. Eigentlich habe ich es nie ganz verstanden, wieso Marcus Duff damals bei der gemeinsamen Entwicklung der Webseite Qultur dermassen am «dein tägliches Intermezzo» festhielt, inzwischen bin ich dankbar, dass ihm diese Idee gekommen ist.
Werbung muss gar nicht blöd sein
Das kleine Büchlein hat bei mir für kurzweilige Unterhaltung gesorgt. Zudem verstehe ich langsam, dass Marketingleute und Werber gar nicht so weit entfernt von meinem Berufsstand sind. Auch sie suchen nach ausdrucksstarken Worten, wie ich in meinen Artikeln und doch gibt es einen Unterschied: Wenn ich so lese, mit welcher Leichtigkeit die Werbebranche an die Arbeit geht, muss ich mich schon hin und wieder an der Nase nehmen. Die Kunden suchen nicht immer nach den innovativsten Ideen oder kreativsten Kreationen. Oft wird eine neue Interpretation von etwas Bestehendem gesucht. Wenn dieses für sie stimmt, sind sie auch bereit und offen für mehr. Denn so fühlen sie sich nicht abgehängt oder vom kreativen Prozess ausgeschlossen. Diese vermittelten Gedankenanstösse sind sehr inspirierend und zeigen, dass es besser ist, gemeinsam etwas zu entwickeln, als störrisch an seinen eigenen Ideen festzuhalten.