Bislang lagen für den Kanton Graubünden keine verlässlichen Informationen und Zahlen für die Nutzung von Holz als Energieträger vor. Eine Studie aus dem Jahr 2013 legte den Fokus auf die Bilanz von Nutzung und modelliertem Zuwachs. Die vorliegende Studie, welche vom Amt für Natur und Umwelt (ANU), dem Amt für Wald und Naturgefahren (AWN) sowie dem Amt für Energie und Verkehr (AEV) in Auftrag gegeben wurde, schätzt erstmals das Energieholzpotenzial im Kanton auf Grundlage von realen Bewirtschaftungsprozessen und Umsatzzahlen aus den einzelnen Forstbetrieben ab. Zudem bilanziert die Studie den Zu- und Abfluss des Gesamtholzvolumens und geht der Frage zur Holzverfügbarkeit nach.
Im besten Fall 70 Prozent mit einheimischem Energieholz
Aktuell kann Graubünden seinen Bedarf an Energieholz nicht vollständig aus dem Kanton decken. Der Kanton ist auf die ausserkantonale und ausländische Einfuhr von knapp 40 Prozent des Gesamtverbrauchs, der bei jährlich 400 000 Kubikmetern liegt, angewiesen. Würden sämtliche geplanten innerkantonalen Anlagen zur Holzverarbeitung realisiert und gleichzeitig mehr Energieholz durch Beitrags- oder Holzpreiserhöhungen zur Verfügung stehen, müssten immer noch knapp 30 Prozent des Energieholzes aus anderen Kantonen oder Nachbarstaaten importiert werden. Heisst also: Im besten Fall könnten 70 Prozent des Bedarfs mit einheimischen Energieholz abgedeckt werden.