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Freizeit
14.08.2024

Einfach programmieren…

Studentin, Pascal Mir, und Noa am Generieren von Lösungsvarianten
Studentin, Pascal Mir, und Noa am Generieren von Lösungsvarianten Bild: PH Graubünden
Rund interessierte 3. bis 9. Klässlerinnen aus Graubünden haben sich während ihren Ferien eine Woche lang mit der digitalen Welt auseinandergesetzt. Sie haben sich den unterschiedlichen Programmiersprachen gewidmet und dem Roboter Schritt für Schritt Leben eingehaucht. Dabei sind die Kinder und Jugendlichen von Dozierenden der Fachstelle MINT und von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Graubünden unterrichtet worden.

Das von der Pädagogischen Hochschule Graubünden initiierte und durchgeführte Projekt «i-CAMPs GR Kids» ist auch in diesem Jahr durch ein CAMP für interessierte und erfahrene Lehrpersonen «i-CAMPs GR Teacher» ergänzt worden. Die Projektleiterin, Lilian Ladner, beschreibt die Zielsetzung folgendermassen: «Auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler geht es uns darum, ihnen anhand von problemorientierten Fragestellungen positive Erfahrungen im Umgang mit Robotern zu schaffen. In meinen Forschungsarbeiten hat sich nämlich gezeigt, dass positive Kindheitserfahrungen im Bereich Technik hochsignifikant mit dem Interesse an Technik zusammenhängen. Dies unterstreicht die Wichtigkeit von schulischen und ausserschulischen MINT- Förderprogrammen. Auf der Ebene der angehenden und erfahrenen Lehrpersonen geht es darum, sie für den Technik- und Informatikunterricht aus- und weiterzubilden. Lehrpersonen werden befähigt, offene Aufgabenstellungen unter Einbezug der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler in einer positiven Fehlerkultur lernwirksam einzusetzen. Ziel ist die professionell agierende Lehrperson, welche bei ihren Schülerinnen und Schülern positive Kindheitserfahrungen und das Interesse an den MINT-Fächern fördert.»

Die diesjährige Projektwoche stand unter dem Thema «Masterpiece». Die Kinder der 3. bis 9. Klasse haben neue Wege entwickelt, sich kreativ mit der Unterstützung von modernen Technologien auszudrücken und andere für ihre Hobbys zu begeistern. Anhand von verschiedenen Einstiegsaufgaben haben sie den Roboter und das Programmieren kennengelernt sowie eigene Aufgabenstellungen entwickelt. In Level 2 bauen die Teilnehmenden beispielsweise Roboter mit modularen Sensoren und Aktoren mithilfe visueller Textblöcke programmiert. Ihre Lösungsansätze haben sie anhand einer kurzen Präsentation am letzten Tag den Eltern, Geschwistern und weiteren Interessierten präsentiert.

Die Teilnehmenden setzen sich mit technischen Fortschritten und gesellschaftlichen Herausforderungen auseinander. Gian-Paolo Curcio, Rektor der PH Graubünden, unterstreicht: «Eine erfolgreiche digitale Transformation stellt den Menschen ins Zentrum und dient der Gesellschaft. Damit diese humane digitale Transformation gelingen kann, bedarf es einer Demokratisierung der Technologie. Dadurch bleibt das Programmieren von Robotern nicht einem kleinen Kreis von Technikerinnen und Techniker vorbehalten. Mit den i-CAMPs GR tragen wir wesentlich zu dieser humanen digitalen Transformation und der Etablierung der Informatik als Kulturtechnik in schulischen und ausserschulischen Settings bei».

Jasmin Läser aus Conters (zweites Studienjahr) leitet zusammen mit Mitstudierenden den Workshop in Level 2. Sie beschreibt ihren persönlichen Lernerfolg mit den Worten: «Mich freut, dass ich in diesem MINT-Förderprogramm die in meinem Beruf erlernten Fähigkeiten als Elektroinstallateurin weitervermitteln kann. Immer wieder profitiere ich von ihrem Knowhow und erkenne weitere Lösungswege».

Pascale Mir, 2. Studienjahr, aus Fanas, ergänzt: «Das ist eine super Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln um meine Kenntnisse zu erweitern und ich lerne, was es heisst, für eine Gruppe Verantwortung zu übernehmen und sich gemeinsam mit Kindern gegenüber einem Publikum zu präsentieren.»

Luise Wassertheurer (2. Studienjahr) aus Chur, zieht folgendes Fazit: «Ich durfte den einen Workshop gemeinsam mit dem Team der Fachstelle MINT im Vorfeld entwickeln, planen und nun umsetzen. Das gibt mir Sicherheit und ich sammle in den i-CAMPs GR wertvolle Erfahrungen für meine spätere Tätigkeit als Lehrerin. Ich habe nun konkrete Beispiele für problemorientierte Aufgabenstellungen aus der Lebenswelt der Kinder, und weiss, wie ich sie in den MINT-Kompetenzen stärken kann.»

Noa Zimmermann, 5. Klässler aus Maienfeld, berichtet voller Stolz: «Ich weiss jetzt, wie man dem Roboter sagt, was er tun muss. Ich kann nun einen Abstandssensor einbauen und den Roboter so programmieren, dass er vor einem Hindernis rechtzeitig stoppen kann.»

Die erworbenen Kompetenzen werden von jedem Kind im MINT-Kompetenzenpass festgehalten und bilden die Grundlage für das Anknüpfen an weiteren MINT-Förderungsprojekten. Damit können die Verantwortlichen die Teilnehmenden entsprechend ihrem Vorwissen fördern und den Erkenntniszuwachs gezielt anstreben.

Parallel haben vierzehn Kinder am Projekt «Schreib-CAMPs» an der PH Graubünden teilgenommen.  Unter der erfahrenen Leitung von Patrizia Parolini sind die Schülerinnen und Schüler in die Welt des Schreibens eingetaucht und haben ihre Ideen und Gedanken in spannende Geschichten verwandelt. Im Austausch mit Gleichgesinnten haben die Teilnehmenden kreative Geschichte verfasst.

Lilian Ladner, Leiterin Fachstelle MINT, PH Graubünden